Yoga im Strafvollzug

Soziales Yoga als kleiner Baustein im multimodularen Angebot eines modernen Strafvollzugs kann unterstützend wirken. Teilnehmer sagten:

„Beim Yoga fällt mir eine tonnenschwere Last von den Schultern."
„Ich kann nach dem Yoga freier atmen."

„Ich spüre Freude in mir, wenn ich die Übungen mache und die Mantren singe."

„Yoga hilft mir, im Gleichgewicht zu sein."

Von September 2017 bis März 2020 hat Yoga für alle e.V. auf Anfrage der Sozialtherapeutischen Anstalt Fuhlsbüttel wöchentlich Yogaunterricht für Männer in der Einrichtung ermöglicht. Die SoTha ist eine Einrichtung für Männer, die wegen eines Gewalt- oder Sexualstrafdelikts verurteilt wurden. Sie werden hier gemeinsam therapiert.

Wöchentlich fand der Yoga-Unterricht in der Kapelle auf dem SoTha-Gelände statt. Die Teilnehmer sind diszipliniert und sehr interessiert. Einige kommen jede Woche. Was sie alle suchen, ist Ruhe. Ruhe im Kopf, das Schweigen der Gedanken. Stille. Das ewige Summen im Kopf zu unterbrechen, ist ein Grund, warum sie sich auf die Yogamatte setzen. Die Mitarbeiter*innen der SoTha haben bereits nach kurzer Zeit so positive Rückmeldungen erhalten, dass sie selbst auch Yoga machen wollten. Ab 2018 bis zum Corona-Lockdown gab es ergänzend eine durch Yoga für alle e.V. initiierte Yoga-Gruppe für Mitarbeiter*innen.
Durch Corona sind Gruppenangebote im Strafvollzug fast komplett gestrichen. Der Zugang für Externe ist noch stärker eingeschränkt als vor der Pandemie.
Yoga für alle e.V. setzt sich dafür ein, dass soziales Yoga auch unter Pandemie-Bedingungen im Strafvollzug stattfinden kann. Denn auch wenn der moderne Strafvollzug sehr viel unterimmt, um eine Retraumatisierung der Insassen zu vermeiden, ist die Gefangenschaft eine Situation, in der alle Beteiligten an ihre Grenzen kommen.  Studien zeigen, dass gerade unter Gewalt- und Sexualstraftätern die Prävalenz von Persönlichkeitsstörungen bei 67 Prozent liegt. Auch der Anteil an Mißbrauch und Gewalt in der Kindheit ist in dieser Gruppe der Strafgefangenen signifikant höher als in der Gesamtbevölkerung. #yogahilft.

Seit Sommer 2019 konnten wir soziales Yoga in der Sicherungsverwahrung der JVA Tegel ermöglichen.

Die Teilnehmer, Gewalt- und Sexualstraftäter, haben in der Regel eine Persönlichkeitsstörung, die es ihnen schwer macht, regelmäßige Gruppenangebote wahrzunehmen. Dennoch hatte der Kurs auch unter Corona-Bedingungen Bestand.